Am 16. März erwies Kazimierz Albin durch Vermittlung der Botschaft der WBS die Ehre seines Besuchs. Er war einer der ersten Häftlinge des Konzentrationslagers Auschwitz, später Mitglied der polnischen Widerstandsbewegung und nach dem Kriege einer der Gründer der Gesellschaft zur Betreuung von Auschwitz TONO.
Fast zwei Stunden lang erzählte der 92jährige Zeitzeuge von seinen bewegenden und erschütternden Erlebnissen zwischen 1940 und 1943. Im Januar 1940 wurde er in der Slowakei auf dem Weg zu der in Frankreich entstehenden polnischen Armee verhaftet, anschließend brachte man ihn mit dem ersten Transport aus Tarnow in das KZ Auschwitz, wo er die Häftlingsnummer 118 bekam. Durch glückliche Umstände überlebte er die Zeit bis zum Februar 1943 im Lager. Unter dramatischen Umständen und mit unvorstellbar viel Glück und Geschicklichkeit gelang ihm im Winter 1943 die Flucht.
Die Schülerinnen und Schüler von der 9. bis zur 12. Klasse lauschten atemlos und konzentriert den Ausführungen von Herrn Albin, der nicht nur durch seine abenteuerliche Lebensgeschichte, sondern auch durch seine beeindruckende Persönlichkeit die Zuhörer in den Bann zog. Die Zeit verging wie im Fluge.
Am Ende, nachdem Herr Albin noch auf einige Fragen eingegangen war, bedankten sich die Schülerinnen und Schüler mit langem Applaus und einem Blumenstrauß für den Besuch dieses bemerkenswerten und sympathischen Zeitzeugen.
Für uns an der deutsch-polnischen Begegnungsschule in Warschau bleiben die Ausführungen von Herrn Albin Mahnung, Vermächtnis und Verpflichtung!
Seine Erlebnisse und Erfahrungen sind in seinem Buch „Steckbrieflich gesucht“ (Verlag Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau, 2000) festgehalten.