Worum ging es in diesem Projekt, das unter der Federführung des Goethe – Instituts Kiew durchgeführt wurde?
Hier die Erklärung des Goethe-Instituts selbst:
„Bygone Nearby ist ein Kooperationsprojekt, das Schulen aus ganz Polen, Deutschland und der Ukraine unter dem Thema „Vertreibung“ zusammenbringt.
Die im Rahmen dieses Projekts besuchten Orte (siehe Liste) sind alle stark vom Zweiten Weltkrieg betroffen, der die Städte und Dörfer maßgeblich veränderte und zur Entwurzelung ganzer Bevölkerungsgruppen führte. Die hier dargestellten Zwangsmigrationen sind ein Fragment der Vergangenheit, aber der Austausch zwischen den drei Ländern ist nach wie vor aktuell und seine Auswirkungen sind weitreichend, aber oft verborgen. Die Fotografie als Sprache vermag die Gräueltaten des Krieges nicht sichtbar zu machen, aber sie ermöglicht es uns, uns in Bezug auf sie zu positionieren, sie lässt uns fühlen und wahrnehmen.
Vor allem anhand von Gebäuden, die während, vor und nach dem Krieg mehrfach umfunktioniert wurden und somit als Zeitzeugen dienen, wurden die Schüler*innen eingeladen, sich mit der Geschichte ihrer Heimatstädte auseinanderzusetzen und Fotografie dabei als Reflexionswerkzeug zu nutzen. Die Workshops, die im Sommer 2020 stattfanden, wurden im Auftrag des Goethe-Instituts Ukraine unter der kreativen Leitung des Künstlers und Fotografen Jakob Ganslmeier entwickelt und von einem internationalen Team aus Historiker*innen, Lehrer*innen und Expert*innen begleitet.
Da das Jahr 2020 unerwartete Wendungen nahm, standen wir vor der Herausforderung, die Ergebnisse in digitaler Form zum Leben zu erwecken. Bygone Nearby wurde so zu einer umfassenden Online-Plattform, die nicht nur die Endergebnisse zeigt, sondern auch einen Einblick in die partizipativen Prozesse des Projekts bietet, die zu den Fotografien führten. Die Schüler*innen teilen ihre Fragen und ihrer schriftlichen Reflexionen zum Thema.“
Unsere Gruppe- bestehend aus Olga (12), Igor (11), Helena (10), Anastasia (10) und Mikołaj W. (10) beschäftigte sich mit der Geschichte des Stadtteils Moranóws und tauschte sich dann mit dem Expertenteam aus.
An zwei Tagen erstellte dann unsere Gruppe unter professioneller Anleitung in diesem Stadtteil mehrere Bilder für die Ausstellung. Außerdem verfassten die Schülerinnen und Schüler kurze - sehr bewegende -Texte, in denen sie ihre Gefühle angesichts der schrecklichen Geschichte dieses Ortes ausdrücken.
Am Freitag, den 27. November 2020 fand dann online die gelungene Abschlussveranstaltung mit allen beteiligten Schulen in Deutschland, Polen und der Ukraine statt. Olga vertrat die WBS als Sprecherin und Mikołaj bediente die Präsentation. Schade ist nur, dass durch die Pandemie eine persönliche Begegnung in Kiew nicht ermöglicht werden konnte.
Norbert Stüwe
YouTube-Link zum Projekt „Mauern zum Sprechen bringen“ finden Sie hier