Deutsch-Polnische Begegnungsschule „Willy-Brandt-Schule” in Warschau

Besuch eines Experten: Dr. Florian Reil von der GIZ informiert über den nachhaltigen Baumwollanbau

Besuch eines außerschulischen Experten in der Oberstufe: Dr. Florian Reil von der GIZ informiert über den nachhaltigen Baumwollanbau


Fast jeder von uns umhüllt sich tagtäglich mit Baumwolle, sei es in Form einer lässigen Jeans oder eines fröhlichen Sommerkleides. In der EU macht diese Naturfaser 43 Prozent aller Textilfasern für Kleidung aus. 350 Millionen Menschen arbeiten im Bauwollsektor, mehr als 80 Länder weltweit produzieren Baumwolle. Doch wo und unter welchen Bedingungen wird diese hergestellt?
Die Schüler*innen des Jahrgangs 11 und 12 der WBS hatten die Möglichkeit sich durch den Online-Besuch eines Experten mit diesen Fragen auseinanderzusetzen und Konzepte der Nachhaltigkeit kennenzulernen. Dr. Florian Reil schalltete sich am 19.04.2021 aus London dem Biologieunterricht von Frau Schallschmidt zu und stellte seine äußerst interessante Tätigkeit bei der GIZ vor, welche inzwischen einen beachtlichen Geschäftsumsatz von 3,1 Millarden Euro besitzt. „Die GIZ hat das Ziel die Lebensbedingungen in der Primärproduzenten in den Agrarlieferketten zu verbessern und hat für diesen Zweck 1600 Projekte weltweit laufen“, informierte der eingeladende Experte.


Die GIZ ist eine GmbH und der alleinige Gesellschafter ist die Bundesrepublik Deuschland. Sie erhält die Aufträge meist über das deutschen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und ist deren erster
Ansprechpartner in Fragen zur Nachhaltigkeit. Die Oberstufenschüler*innen interessierten sich weniger für den Begriff der (ökologischen) Nachhaltigkeit, sondern vor allem für die alltägliche Arbeit von Herrn Dr. Reil. Bereits in Marokko und Burkina Faso hat er vor OrtKleinbauern und Kleinbäuerinnen zum effizienten Baumwollanbau fortgebildet.


Der Baumwollanbau von Kleinbauern und Kleinbäuerinnen benötigt nur ein Zwölftel von Pestiziden gegenüber der rein maschinell hergestellten Baumwolle und diese Arbeit müsse unterstützt werden, äußerte der Experte. Die maschinell hergestellte Baumwolle der USA sei zudem meist genmodifiziert. Eine Schülerin hakte nach und wollte wissen, was die GIZ denn gegen die Kinderarbeit auf den Baumwollplantagenin Bukina Faso unternimmt. Dass diese Problematik vielschichtig ist und dass die Kinderarbeit vor allem durch ein höheres Einkommen der Eltern als eine effizientere Ernte minimiert werden könne, legte Herr Reil daraufhin sehr anschaulich dar. Im Nachgang hätten sich einige Schüler*innen im Jahrgang 11 gewünscht noch mehr über die Problematik des Baumwollanbaus zu erfahren und darüber zu diskutieren, Nichtsdestotrotz fanden sie es „sehr cool“ und „ziemlich spannend“ mal mit einer „komplett anderen und lebensnahen Thematik“ konfrontiert zu werden, die „extrem wichtig“ ist und sie applaudierten am Ende.

Wir bedanken uns bei Herrn Dr. Reil für diese strukturell und ökologisch sehr lehrreiche Veranstaltung.

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