Deutsch-Polnische Begegnungsschule „Willy-Brandt-Schule” in Warschau

Verabschiedung und Zeugnisübergabe

Verabschiedung und Zeugnisübergabe

Unter strikter Beachtung der Hygienevorschriften durfte die Schule glücklicherweise doch noch eine Veranstaltung zur Zeugnisübergabe durchführen. Am Montag, den 22. Juni 2020 fand um 17.00 in unserer Turnhalle die feierliche Verabschiedung der Abiturientinnen und Abiturienten sowie die Ehrung der Absolventen des Mittleren Bildungsabschlusses (MBA) statt.

Nach der Begrüßung durch Frau Boguski gratulierte der deutsche Botschafter Herr Rolf Nikel allen Absolventen ganz herzlich und betonte in seinem Grußwort ganz besonders die hervorragenden Leistungen und die Mittlerrolle unserer Schülerinnen und Schüler im deutsch-polnischen Verhältnis. Es folgte die feierliche Übergabe der Zeugnisse.

Der Vorstandsvorsitzende Herr Franciszkowski nutzte die Gelegenheit, sich im Namen der Schule von Herrn Nikel zu verabschieden und sich für die jahrelange gute Zusammenarbeit mit der Botschaft ausdrücklich zu bedanken.

In ihrer originellen Abiturrede, die mit großer Begeisterung aufgenommen wurde, verwandelte sich Frau Boguski in Frau Agathe, die mit der Glaskugel und vielen weiteren Requisiten einen humorvollen Blick in die mögliche Zukunft unserer diesjährigen Absolventen wagte.

Anschließend leiteten die beiden Moderatoren Frau Jeleniak, die alle Schülerinnen und Schüler seit 12 Jahren begleitet hat und der frühere Klassenlehrer Herr Stüwe zum nächsten Programmpunkt über, der Übergabe der Schildkröten durch Frau Rytel. Diese wurden an diejenigen überreicht, die seit dem Kindergarten auf unserer Schule waren. Im Falle der Klasse 12 sind es insgesamt fünf Schülerinnen und Schüler, die der WBS von Anfang an verbunden waren.

Im nächsten Teil der Feierstunde wurden Preise für ganz besondere Leistungen verliehen. Der Vorstand überreichte Aleksandra Fila den diesjährigen Willy-Brandt-Preis, eine Ehrung für hervorragende intellektuelle Leistungen und soziales Engagement.

Der Scheffler – Preis, eine Auszeichnung für hervorragende Leistungen im Bereich der Germanistik, wurde nach einer kurzen Laudatio von Herrn Walz an Matylda Kuzinska überreicht.

Keine Überraschung war der Empfänger des diesjährigen Physikpreises. Mark Passia, der sich seit Jahren für dieses Fach begeistert, erhielt diese Auszeichnung von Herrn Bornmann.

Die Klassenlehrerinnen der 10. und der 12. Klasse, Frau Dr. Biermann und Frau Rahn betonten in ihren Grußworten das Engagement der Schülerinnen und Schüler, den Einsatz für die Klassengemeinschaft sowie die hohe Lernbereitschaft und die z.T. herausragenden Ergebnisse. Sie wünschten den Abgängerinnen und Abgängern alles erdenklich Gute für den weiteren Lebensweg und eine glückliche Hand bei den vielen Entscheidungen bzw. neuen Wegen, die jetzt beschritten werden.

Für die Klasse ergriffen Nina Hartmann und Alexander Sztemberg das Wort, die eine kurze Rückschau auf ihre Schulzeit gaben und Worte des Dankes an die Eltern und Lehrer fanden.

Zum Abschluss der würdevollen und gelungenen Veranstaltung wies Herr Pommerening auf die Alumniarbeit der WBS hin. Dies ist eine gute Möglichkeit, mit der Schule und der Schulgemeinschaft in Kontakt zu bleiben.

Musikalisch wurde die Feierstunde sehr gekonnt von Kasia Osokin (10. Klasse) am Klavier begleitet.

Alle guten Wünsche begleiten unsere diesjährigen Schulabsolventen! Die Schulgemeinschaft freut sich schon jetzt auf ein Wiedersehen in nicht allzu weiter Zukunft!

Norbert Stüwe



Realschul-und Abiturabschlussrede 2020 /22.6.2020
Mechthild Hinsberger-Boguski


Liebe Hauptpersonen des heutigen Abends, also liebe Absolventinnen und Absolventen,
„Pani Dyrektor, wir hätten gern von Ihnen eine Rede,
die den Realschulabschluss und das Abitur betrifft,
bitte persönlich, und nicht so gebildet,
und die Stolpersteine möglichst elegant umschifft.“
Die Aufgabe ist groß – wie mach‘ ich das? Ich weiß es nicht,
heureka - ich hab’s.
Ich schreibe ein reales Abiturgedicht.
Frau Agatha bin ich jetzt, die Gute,
durch diese Kugel schau ich in die Zukunft rein.
100 Zloty die Beratung,
bitte nachher ins Kässle rein.
KONRAD
Als erstes seh‘ ich da in meiner Kugel
‚ne große Ahnengalerie – Was steht denn da geschrieben?
Konrad Wallenrod - Nein, das ist Mickiewicz,
der ist schon lange tot.
Was steht denn da beim nächsten Halt,
Konrad Adenauer,
Nein - schon als Bundeskanzler war er alt.
Konrad von Brandenburg – jetzt kommen wir der Sache näher.
Ich sehe da ‚nen strahlend jungen Mann,
der fließend Englisch sprechen kann.

Und etwas in der Ferne, noch nicht ganz genau
steht da ein ältrer Herr, die Haare grau –
ein Schuldirektor übergibt dem Konrad ein Papier,
sieht aus, wie so ein Zeugnis hier.
Und dann, ist das nicht Potsdam, direkt vor Sans Souci?
Konrad verhandelt wie noch nie,
holt für sein Land ‚ne Menge Geld.
Ist erfolgreich in der Welt.

LETITIA
Was seh’ ich, wenn ich weitergeh?
Letitia, die Frohe, mit klarem Ziel, charmant und taff.
Wie Królowa Kinga blickt sie zum treuen König Boleslaw.
Er trägt ‚ne Krone in seinem Haar, sieht aus wie Richard – ein wunderschönes Paar.
Doch in der Hand hält sie gleich 2 Diplome von der WBS. Was will sie nur?
Ich weiß, sie liebt das Feiern. Deshalb feiert sie in 2 Jahren hier ihr Abitur.

MATEUSZ
Oh Gott, ich komm zum Autorennen, Fordtunermati wird dort sehr geehrt,
Mit Formel Ford hat er den ersten Preis gewonnen,
strahlt wie ein Honigkuchenpferd.
Ich seh‘ noch, wie er einen Scheck erhält,
Wow – 10 Millionen – das ist eine Menge Geld.
Von diesem Kuchen woll’n wir auch einen Ertrag,
Bitte Frau Wysocka: Machen Sie nachher gleich einen Vertrag.
Für jeden eingefahr’nen Cent,
bekommen wir dann 10 %.
Wir sammeln dieses Geld dann ein,
dann fällt durchs Dach kein Regen rein.

MICHAL
Wer sitzt denn da noch außerdem?
Liest ganz viel nach und denkt,
ist Technik- und auch Sprachtalent
was ihm viel Freude schenkt.
Ah, das ist doch Michal - löst ein technisches Problem,
er sitzt hier in der Schweiz
Sein Examen macht er gut,
ich seh‘, dass er viel weiß.
Als diplomierte Leja Brothers entwerft ihr dann zusammen Wagen,
die ein Ökolabel tragen.
Bewegt euch dann ganz elegant,
zwischen Polen und Deutschland,
eurem zweiten Heimatland.

MARK
Was seh‘ ich jetzt, ich träum, das ist ‚ne Illusion:
Mark mit einem Bischof in der Diskussion. (Unmöglich!)
Vertieft in ein Gespräch mit Zahlen,
sehe beide auf Papiere malen.
Nein, kein Bischof, Johannes Kepler ist es, den man hier erkennt,
Und Mark, wie er die Logik der Planeten ihm benennt.
Ein dickes Buch seh‘ ich da liegen
von Mark Passia: Das Gesetz der Gravitäten.

MATYLDA KU
Na, weil ich nichts davon versteh‘ renn ich schnell weiter,
und wohinein gerat‘ ich da – in einen komplizierten Vortrag über RNA.
Was seh‘ ich weiter auf dem Bild und was steht auf dem Namensschild?

Prof. Prof. Dr. Dr. Dr. Matylda Ku – wie war der Name gleich,
Ach, liebe Tilly, ein Professor reicht.
Ich hoffe, es wird dir gelingen,
damit Corona umzubringen.

VIELE
Das nächste Bild ist ganz verrückt,
Anja, Matylda 2, Ola, Aline, Nina, Helena und Alex ganz entzückt,
Mit Hipp-Hopp stürmen sie den Saal
und protestieren beim Wiener Opernball.
Anstatt ‚nen Wiener Walzer hier zu tanzen,
schlagen sie etwas aus der Art,
zeigen den Schein hier in dem Ganzen
bringen den vollen Saal in Fahrt.

OLA und ANIA
Doch jetzt wird’s ernst – ich sehe jemand im OP und ganz viel Blut
Ola und Anja operieren ihn – na hoffentlich geht alles gut.
Wer ist denn hier unser Patient?
Mein Gott, ich seh‘ ja mich. Ein Bypass und ein Stent.
Ich hoffe, ich bin noch zu retten,
zu viel Kaffee und Zigaretten.
Na ja, ich denk‘ es wird schon werden.
Ich bleib‘ noch etwas auf der Erden.
Und wirke weiter an der WBS.
Doch wünsch‘ ich mehr viel wen‘ger Stress.

NINA
Das blutge Schauspiel setzt sich fort,
wieder an einem Krankenort.
Die Orthopädin Nina dreht hier einen Knochen um,

(krrrrrr)
Der war durch einen Unfall krumm. Gekonnt richtet sie den Knochen hin, ich schau mal nach: gut, dass ich das nicht schon wieder bin.

MATYLDA KR und ALINE
Matylda Krawczyk und Aline seh‘ ich mit Brillen,
Sie sind in ihre Zahlen ganz vertieft,
als Buisnessprofis zeigen sie ihren Willen,
denn bei Ihnen geht nichts schief.
Sie investieren in Ökolabels und in Firmen
Nachhaltigkeit kann so entstehen.
Mit ihrem Ansatz, unter ihren Schirmen,
kann Öko und Profit zusammengehn.

ALEX
Was seh‘ ich hier? Ich kenne diese Räume.
Das ist ein Klassenzimmer hier vor Ort.
Da unterrichtet Alex seine Träume,
Ihn treibt gar nichts aus Warschau fort.
Nach seinem Studium in Deutschland
Kehrt als Lehrer er zurück.
Und an der guten alten WBS,
da findet er sein Glück.

HELENA
Und hier seh‘ ich ‚nen ganz großen Empfang.
Zahlreiche Gäste defilieren in feiner Robe
Vor Botschafterin Helena in schicker Garderobe.
Sicher auf dem Parkett, mit viel Elan,
ist sie von Diplomaten angetan.

Im Dienst des Landes steht sie ihre Frau,
kennt die Konflikte ganz genau,
und weiß sie zu entschärfen.

JULIA
Und dann am Ende unsrer Reihe erkenn ich Julias Stil.
Unglaublich, was ich seh‘, ganz niedlich.
Sie sitzt gemütlich auf der Bank, streichelt ein Krokodil.
Au, es will mich beißen. Bei ihr ist es ganz friedlich.
Als Filmproducer weiß sie uns zu zeigen,
wie man die Erde schützen muss.
Berühmt sind ihre Fotobücher über Tiere,
ein wahrer Kunstgenuss.
Was seh‘ ich noch ganz hinten- noch entfernt – es ist schon Partytime.
Viele Alumni, Schüler, Lehrer – da bleibt niemand allein.
In ein, zwei Jahren, das versprech‘ ich fest,
Machen wir hier Alumnifest.
Ich sehe eure Lehrer: Herrn Stüwe, Frau Biermann, Frau Jeleniak und Frau Rahn,
die haben viel für euch getan.
Ihr seht es, eure Zukunft ist gesichert.
Schön bunt und mit viel Spaß,
gelegentlich gibt’s Stolpersteine,
da wird man nur ein bisschen nass.
Damit es euch gelingt zu leben,
braucht‘s noch ein bisschen mehr als einfach Glück.
Es braucht dazu noch Gottes Segen.
Den wünsch ich euch – er kommt zu euch zurück.

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